52. Der Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges. 279
Generalwachtmeister Graf Tattenbach mit Infanterie und Artillerie über Kel-heim auf das südliche Donauufer entsandt hatte, schloß er am 8. April die Stadt auf beiden Ufern ein. Die Drohung mit einer Beschießung bewog deu Stadtrat an Max Emannel die Douaubrücke zu überlassen und eine bayerische Brückenbesatzung aufzunehmen. Der Kurfürst rückte hierauf in Eilmärschen nach Vilshofen, bis wohin Schlick inzwischen vorgedrungen war, aber dieser trat auf die Nachricht von dem Anmarsche des Kurfürsten sofort wieder den Rückzug nach Passau au.
Max Emanuel war eben im Begriff die Verteidigungsanstalten an der Ostgrenze neu einzurichten, als ihm die Mitteilung zukam, daß Marschall Villars den Rhein überschritten habe um den geplanten Vormarsch über den Schwarzwald nun wirklich anzutreten. Zugleich war das Verlangen gestellt, der Kurfürst solle mit seiner Armee bis Tuttlingen entgegenrücken und so den Franzosen den Übergang über das Waldgebirge erleichtern. Max Emanuel beschloß daher sich an der Ostgrenze verteidigungsweise zu verhalten und in möglichster Stärke in den Schwarzwald zu marschieren. In aller Stille ließ er vom 12. April an die an der Ostgrenze entbehrlichen Truppen teils auf dem Laudwege teils auf der Donan die Richtung auf Ulm nehmen und zog im Vormärsche alle sonst noch verfügbaren Truppen heran. Von Ulm ab wurde der Marsch donanaufwärts fortgesetzt und bereits am 6. Mai fand bei Tuttlingen die erste Begegnung der Bayeru und Franzosen statt.
Max Emanuel sah sich jetzt an der Spitze einer aus 30000 Franzosen und 14 000 Bayern bestehenden Armee und seine Absicht war, mit dieser ansehnlichen Streitmacht alsbald gegen das Korps Styrum zu rücken, das inzwischen über Nördlingen herangekommen war und aus dein bisherigen Korps Schlick beträchtliche Verstärkungen erhalten hatte. Villars erklärte jedoch, seine Truppen seien der Ruhe bedürftig -und müßten für einige Wochen in Erholungsquartiere gelegt werden, und schloß damit jede entscheidende Unternehmung von vornherein aus, dagegen gestand er die sofortige Abstellung einer französischen Jnfanteriebrigade für den Fall zu, daß der Kurfürst mit seinen eigenen Truppen etwas zu unternehmen beabsichtige. Maßgebend für das eigentümliche Verhalten des Marschalls war der Umstand, daß vertragsgemäß dem Kurfürsten, wenn er sich bei der französischen Armee befand, der Oberbefehl zukam, weshalb Villars von Anfang an bestrebt war Max Emanuel möglichst fernzuhalten. Nebenbei ergab sich für Villars Gelegenheit sich durch Kontributionen im reichen Schwabenlande persönlich zu bereichern.
War durch die Weigerung des Marschalls der Vorteil der französischen Hilfe zum Teil schon verloren, so wollte doch Max Emanuel selbst die Lage möglichst ausnützen. Nachdem er den Plan sich Passaus zu bemächtigen auf Grund ungünstiger Nachrichten aus der Oberpfalz während der Ausführung wieder aufgegeben hatte, wollte er gegen Nürnberg ziehen um diese Reichsstadt zu besetzen, die mit ihrem Kontingent die Unternehmungen gegen die Oberpfalz
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Max_Emannel Max Max_Emanuel Max Marschall_Villars Max_Emanuel Max Max_Emanuel Max Max_Emanuel Max Max_Emanuel Max
550
116. Die ersten Siege.
116. Die ersten Siege.
Von Georg Bleysteiner?)
Während in den Zeiten der Uneinigkeit Deutschlands die französischen Armeen meist mit unfehlbarer Sicherheit den Vorstoß gegen die deutschen Grenzen richten und das alte Ziel ihrer Eroberungsgelüste, die Pfalz, mit Truppen überziehen konnten, war es diesmal der deutschen Iii. (Süd-) Armee gelungen ihrerseits die Unternehmungen im Feindesland zu beginnen. Weißen-burg, der Preis des ersten deutschen Sieges in diesem Kriege, war eine alte deutsche Stadt, die im Jahre 1247 zu einer der zehn freien Reichsstädte des Elsasses erhoben, aber vom französischen König Ludwig Xiv. im Jahre 1673 erobert wurde. Im Jahre 1744 und 1793 wurde sie von den Deutschen zwar zurückerobert, beibemale aber später von Frankreich wieder geraubt. Dieses legte stets den größten Wert auf den Besitz der „Weißenburger Linien", so daß, als der General Beauharnais, der Großvater Napoleons Iii. (mütterlicherseits), sie 1793 gegen das beutsche Heer unter General Wnrmser und dem Prinzen von Walbeck verlor, Beauharnais auf Befehl des französischen Konvents aufs Schaffst geschleppt und hingerichtet würde. Nur infolge der Uneinigkeit der deutschen Verbünbeten war die französische Armee bamals entkommen. Gottlob, basj jetzt bte Deutschen einig waren und unter einem Oberbefehlshaber gegen den Enkel jenes Beanharnais kämpften!
Der 4. August war der erste der glänzenben Siegestage, welche die beutsche Armee, nach Ergreifen der Offensive unaufhaltsam auf französischem Boben vorrückenb, auf ihre Fahnen schrieb. Da an dem Erfolge biefes Tages Preußen, norbbeutsche Buubestruppen und Bayern in gleich ruhmvoller Weise beteiligt waren, so empfing am 4. August zugleich bte neue Waffenltrüberfchaft der deutschen Stämme ihre erste Feuerprobe und Bluttaufe. Die amtliche Melbung des bayerischen Knegsininifterinins lautete: „Preußen und Bayern im Vormarsch, haben am 4. August bte Lauter überschritten und Weißenbnrg und den bah in ter liegenden Geisberg erstürmt."
Die Siegesbotschaft verbreitete sich noch am nämlichen Tage wie ein Lauffeuer durch ganz Dentfchlanb und würde überall mit enbloser Frenbe aufgenommen. Schon abenbs 11 Uhr lief an das Kriegsministerium in München folgenbe Depesche vom äußersten Norbosten Preußens ein: „Marienburg. Die treuen deutschen Brüber an der Ostsee ein bonnembes Hoch den tapferen bayerischen Waffeubrübern!" In allen Rebaktionsränmen würden massenhaft Extrablätter verlangt, welche die Nachricht augenblicklich über alle Teile des Laubes und besonbers auch an bte noch burchztehenben Truppen gelangen ließen. Waren boch aller Augen und Herzen nach dem deutschen Rheine gerichtet, erwartete man boch mit fielternber Spannung die ersten Nachrichten
!) „Aus großer Zeit", S. 108 ff. Augsburg 1897, M. Rieger.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Bleysteiner Ludwig_Xiv Ludwig Napoleons Walbeck August August August Rieger
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Elsasses Frankreich Napoleons Bayern Weißenbnrg München Ostsee Rheine Augsburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
570 Feldzug in Süddeutschland.
Brigade gegen die Badenser bei W e r b a ch vor. Ueberall wurden die süddeutschen Truppen über die Tauber zurückgeworfeu. Bei Tanber-Bischofs-heim rückte der würtembergische General von Hardegg noch fünf Mal gegen die Göbensche Avantgarde vor, wurde aber nach dreistündigem heftigem Kampfe zum endlichen Rückzüge genöthigt. Nachdem das Buudes-Corps somit die Tauberlinie verloren hatte, zog es sich in der Richtung auf Würzburg näher zur baierschen Armee und nahm mit allen seinen vier Divisionen Stellung auf einer hochgelegenen bewaldeten Ebene bei Herchsheim, die Baiern eine Meile nordwestlich davon bei Helmstadt. General Mantenffel rückte von der Tauber her zum Augriffe beider Armeen, die an Zahl der seinigen weit überlegen waren. Am 25. Juli griff die Division Göben das Buudes-Corps bei Herchsh eim, die Division Beyer bei Helmstadt die baiersche Armee an und warfen dieselbe auf Würzburg zurück. Am 26. Juli giug Prinz Karl von Baiern von Neuem zum Angriffe vor, wurde aber von den Divisionen Beyer und Fließ nach einem hartnäckigen Kampfe bei Roßbrunn nochmals geworfen und zog sich nun in der Nacht über den Main zurück. Würzburg aber, durch die Feste Marienberg geschützt, blieb stark besetzt. Am 27. Juli rückte die Main Armee gegen Würzburg vor und begann ein heftiges Feuer gegen die Feste. Schon knüpften die Baiern Verhandlungen wegen der Ueber-gabe derselben an, da traf aus Nicolsburg die Nachricht ein, daß auch zwischen Preußen und Baiern ein Waffenstillstand eintreten solle. Fürs Erste wurde auch vor Würzburg Waffenruhe geschlossen.
Daszweitereserve-Corps unter dem Großherzoge von Mecklenburg-Schwerin, das aus deu eigenen Truppen desselben und einer preußischen Division, im Ganzen etwa 22,000 Mann bestand, war unterdeß in Eilmärschen über Hof vorgerückt, ohne Seitens der zum Schutze jeuer Gegend bestimmten baierschen Reserve-Brigade auf erheblichen Widerstand zu stoßen. Am 28. Juli rückte die Avantgarde in Bayreuth ein und zersprengte am 29. bei Seybottenrenth ein baiersches Bataillon. Am 31. besetzte das Reserve-Corps Nürnberg, dort, wie überall, von der Bevölkerung sehr freundlich und willig aufgenommen. Der Waffenstillstand fetzte weiterem Vorrücken auch hier ein Ziel. General von Mantenffel hatte mit dem Prinzen Karl von Baiern eine Uebereinknnft abgeschlossen, nach welcher die Preußen vorläufig Würzburg besetzten. Baden hatte schon am 30. Juli seine Truppen vom Bundes-Corps abberufen. Würtemberg schloß gleichfalls am 2. August Waffenstillstand.
Der ganze Feldzug gegen Süddeutschland hatte von Neuem gezeigt, wie wenig die vereinzelten Armeen der kleineren Staaten bei aller Tüchtigkeit der Truppen ohne ein festes Band im Stande sind, einem entschlossenen Gegner Widerstand zu leisten, wie sehr daher Preußens Bestreben auf eine enge Zusammenfassung der deutscheu Wehrkraft gerechtfertigt war. Auf Grund der Waffenstillstandsbedingungen besetzte Preußen Theile von allen süddeutschen Staaten: von Baden Heidelberg und Mannheim, von Würtemberg Mergentheim, von Baiern einerseits alles Land bis Nürnberg, andererseits Würzburg, ferner ganz Nassau und Hessen-Darmstadt. Preußen hatte daher, als die Friedensverhandluugeu stattfanden, die Hand ganz oder theilweise auf die Gebiete seiner sämmtlichen Gegner in Süddeutschland gelegt. Es benutzte diese Stellung, um sofort eine enge Verbindung mit Süddeutschland zu erneuern.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Karl_von_Baiern_von_Neuem Karl Mantenffel Karl_von_Baiern Karl August
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Feldzug der Mainarmee. 567
Armee des Generals von Falckenstein, welche von jetzt ab den Namen „Main-Armee" führte, bestand aus drei Divisionen, der 13. (westfälischen) Division des Generals von Goben, der aus den früheren Garnisonen der Bundesfestungen gebildeten Division des Generals von Beyer und der aus Schleswig-Holstein herbeigekommenen Division des Generals von Manteuffel, — im Ganzen jetzt 53,400 Mann mit 96 Geschützen. Ihr standen die b a i e r sch e A r m e e unter dem greisen Feldherrn Prinz Karl von Baieru und das 8. deutsche Bundescorps unter dem Befehle des Prinzen Alexander von Hessen gegenüber. Die baiersche Armee soll auf dem Kriegsfuße 86,000 Mann, mit Reserven und Landwehr bis 150,000 Mann betragen, doch mochte die wirkliche Feldarmee etwa 50,000 Mann mit 136 Geschützen zählen. Das 8. Bundescorps sollte eigentlich nur die Truppen von Würtemberg, Baden und Hessen-Darmstadt vereinigen, doch waren demselben auch die nassauischen und die kurhessischen Truppen, sowie eine österreichische Division (aus deu Bundesfestungen) zugetheilt. Die Regierung von Baden ging jedoch nur uothgedrungen gegen Preußen und beeilte die Rüstungen nicht sehr, die kurhessischen Truppen hielten sich vom eigentlichen Kampfe fern und blieben in Mainz. Immerhin betrug aber das Corps des Prinzen Alexander gleichfalls gegen 50,000 Mann mit über 140 Geschützen. Es standen also einer preußischen Armee von 53,000 Mann zwei Armeen, jede einzeln von fast gleicher Stärke, und mit einer dreifach so starken Artillerie entgegen. Dennoch schwankte General von Falckenstein keinen Augenblick, kühn zum Angriffe vorzugehen: er konnte auf Sieg am sichersten rechnen, wenn er die beiden feindlichen Heere getrennt erhielt und jedes einzeln schlug. Die Art und Weise, wie er das durchführte, hat ihm unsterblichen Ruhm gesichert. Am Tage nach der Capitnlation von Langensalza ließ er seine Truppen nach Eisenach abrücken; am 1. Juli standen sie dort zum Vorgehen bereit. Die Baiern hatten sich endlich, nachdem die Hannoveraner vergeblich auf ihren Beistand gehofft, längs der Werra langsam in Bewegung gesetzt, während das Bundescorps bei Frankfurt stand. General Falckenstein setzte sich zunächst auf der großen Straße von Eifenach nach Frankfurt in Bewegung, ließ aber am 4. Juli die Division Göben zu einem Vorstoße gegen die Baiern abrücken, um dieselben zu hindern, durch das Fnldathal die Verbindung mit dem Bundescorps zu suchen. General Göben stieß bei Dermbach und Roßdorf auf zwei Divisionen der Baiern, die in guten Positionen standen, aber nach blutigem Gefechte zurückgeworfen wurden. Da die Preußen nur einen Vorstoß machen sollten, so verfolgten sie die Baiern nicht; diese hierdurch getäuscht und ermuthigt drangen nochmals vor, wurden aber wiederum blutig abgewiesen. Sie rückten nun nach Süden ab, um fünf Meilen weiterhin die Verbindung mit dem Bundescorps zu bewerkstelligen. Ihre nach Hüufeld vorgesandte Kavallerie war nnterdeß dort auf die Division Beyer gestoßen. Ein von den preußischen Vortruppen abgegebener Kanonenschuß schlug in das vorderste baiersche Kürassierregiment ein und traf 28 Mann, worauf zunächst dieses Regiment, dann die ganze Kavallerie Kehrt machte. Von wildem Schrecken ergriffen, jagte sie unaufhaltsam zurück. Ein Theil sammelte sich nach fünf Meilen wieder, ein anderer Theil erst viel später. — Nachdem die Baiern fürs Erste abgethan waren, wandte sich General
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Manteuffel Karl_von_Baieru Karl Alexander_von_Hessen Alexander Alexander Alexander
§ 4. Hessen als Großherzogtum.
11
Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz über die Ablösbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte.
Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermittelung des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preußisch-hessische Zollverein.
Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf wirtschaftlichem Gebiet, gefördert und der preußisch-deutsche Zollverein vorbereitet.
Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschönerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt ließ er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrößern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrerseminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jähriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm „sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssäule mit dem 7 m hohen Standbild.
Ludwig Ii. (1830—1848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Verbesserung der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Landwirtschaft und des Gewerbes. Während seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn eröffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen.
Beim Beginn der Märzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ältesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres.
Ludwig Iii. (1848—1877) verstand es, durch liberale Maßregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionären Strömungen in seinem Lande einzudämmen. Hessische Truppen halsen auch die Ausstände in Baden und der Rheinpfalz 1849,50 unterdrücken.
Im Kriege 1866 stand der Großherzog auf der Seite Österreichs. Im Friedensschlüsse verlor daher Hessen die Landgrasschaft Hefsen-Hom-bnrg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das sog. hessische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vöhl und der Herrschaft Itter, den nördlichen Teil des Kreises Gießen, Rödelheim und die Hälfte von Niedernrfel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blühende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehörte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessischpreußische Militärkonvention (1867) für den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt.
Die Großherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Großherzogs. Unter feiner Führung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noiffeville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Montlivant und durch die Erstürmung von Chambord.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Iii Ludwig Heinrich_v Heinrich Biedenkopf Ludwig Ludwig Metz
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
4. Hessen als Groherzogtum.
11
Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Abschaffung aller Staatsfronen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Gesetz der die Ablsbarkeit der Zehnten, vor allem aber durch die Verfassung, mit der er am 21. Dezember 1820 sein Volk beschenkte.
Von hoher Bedeutung war auch der durch die Vermitteluug des Ministers du Thil mit Preußen 1828 abgeschlossene preuisch-hessische Zollverein.
Durch ihn wurde nicht nur die wirtschaftliche Lage Hessens gehoben, sondern auch die deutschen Einheitsbestrebungen, wenigstens auf Wirtschaft-lichem Gebiet, gefrdert und der preuisch-deutsche Zollverein vorbereitet.
Auch in anderer Hinsicht war Ludwig I. auf die Wohlfahrt seines Landes und die Verschnerung seiner Hauptstadt eifrig bedacht. Er war ein Verehrer von Kunst und Wissenschaft und liebte besonders die Oper. In Darmstadt lie er ein neues Theater bauen, das Museum anlegen und die Hofbibliothek vergrern. In Friedberg und Bensheim wurden Lehrer-seminarien eingerichtet. Am 6. April 1830 starb Ludwig I. nach 40 jhriger segensreicher Regierung. Im Jahre 1844 errichtete ihm sein dankbares Volk" die hochragende, 43 m hohe Ludwigssule mit dem 7 m hohen Standbild.
Ludwig Ii. (18301848) setzte das Werk seines Vaters in dessen Sinne fort und erwarb sich Verdienste um die Hebung des Schulwesens, die Ver-besseruug der Verwaltung und des Rechtswesens und die Pflege der Land-Wirtschaft und des Gewerbes. Whrend seiner Regierung wurde auch die Main-Neckarbahn erffnet (1846) und der Bau der Main-Weserbahn begonnen.
Beim Beginn der Mrzunruhen des Jahres 1848 ernannte er seinen ltesten Sohn zum Mitregenten, starb aber am 16. Juni desselben Jahres.
Ludwig Iii. (18481877) verstand es. durch liberale Maregeln (Heinrich v. Gagern Minister) die revolutionren Strmungen in feinem Lande einzudmmen. Hessische Truppen halfen auch die Aufstnde in Baden und der Rheinpfalz 1849/50 unterdrcken.
Im Kriege 1866 stand der Groherzog auf der Seite sterreichs. Im Friedensschlsse verlor daher Hessen die Landgrafschaft Hessen-Hom-brg, die ihm kurz vorher zugefallen war, das fog. heffische Hinterland mit den Kreisen Biedenkopf, Battenberg, Vhl und der Herrschaft Itter, den nrdlichen Teil des Kreises Gieen, Rdelheimund die Hlfte von Niederursel. Dagegen erhielt es einige kleinere Gebiete, vor allem das jetzt so blhende Bad Nauheim. Die Provinz Oberhessen gehrte von nun an zum Norddeutschen Bunde, die hessischen Truppen wurden durch die hessisch-preuische Militrkonvention (1867) fr den Fall eines Verteidigungskrieges unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen gestellt.
Die Groherzoglich hessische (25.) Division kommandierte Prinz Ludwig, der Neffe des Groherzogs. Unter seiner Fhrung nahm sie ruhmvollen Anteil an dem Kriege 1870/71 und zeichnete sich aus in den Schlachten und Gefechten in der Umgebung von Metz, bei Vionville, Mars la Tour, Gravelotte, St. Privat, ferner bei Noifseville, Orleans, Beangenzy-Cravant, Moutlivaut und durch die Erstrmung von Chambord.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_I. Ludwig_I. Ludwig_Ii Ludwig Ludwig_Iii Ludwig Heinrich_v Heinrich Biedenkopf Ludwig Ludwig Metz
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
1867
1867
1866 3. Juli | Die drei preuischen Armeen unter dem Oberbefehl des Knigs schlagen das sterreichische Heer unter Benedek bei Kniggrtz.
Die Mainarmee unter Vogel von Falckenstein be-setzt nach den Treffen bei Dermbach, Kissingen und Aschaffenburg gegen die Bundestruppen Frankfurt a. M. Mauteuffel beendet durch die Gefechte bei Tauber-bischofsheim und Werbach den Feldzug. Die italienische Flotte von der sterreichischen unter
Tegethoff bei Lissa geschlagen.
Die Preußen vor Wien. Der Waffenstillstand von Ni-kolsbnrg.
23. August. Der Friede zu Prag. sterreich scheidet aus dem Bunde aus, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt a. M. und Schleswig-Hol-stein werden Preußen einverleibt.
Geheime Schutz- und Trutzbndnisse mit den sddeutschen
Staaten.
Italien erhlt Venetien.
Der Norddeutsche Bund.
Wiederaufrichtung des Deutschen Zollvereins. 1868 Tagung des Zollparlaments in Berlin. Der sterreichisch-uugarische Ausgleich. Die st er r e i ch i s ch-Ungarische Monarchie besteht fortan aus Zis- und Transleithanien.
18701871 ; Der deutsch-franzsische Krieg.
Frankreich erklrt am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg. Die sddeutschen Staaten schlieen sich der Rstung des Norddeutschen Bundes an.
1. Der Krieg gegen das Kaiserreich.
4. August Die dritte Armee unter Fhrung des Kronprinzen
von Preußen erstrmt Weienburg und schlgt 6. August die Armee Mac Mahons bei Wrth.
Teile der ersten Armee unter General von Stein-ntetz und der zweiten unter Prinz Friedrich Karl erstrmen die Spicherer Hhen.
14., 16.,18.Aug. Schlachten bei Metz: Colombey-Nomlly; Viouville-Mars-la-Tour; Gravelotte - St.-Privat. Bazaine in Metz eingeschlossen.
30. August Die Maasarmee unter Fhrung des Kronprinzen Albert von Sachsen schlgt die Armee Mac Mahons bei Beaumout.
Der Durchbruchsversuch Bazaiues bei Noisseville zurckgewiesen.
l. September Die Armee Mac Mahons von der dritten und der Maas-armee bei Sedan geschlagen, eingeschlossen und am 2. zur Kapitulation gezwungen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Benedek Tegethoff Lissa August August August Wrth Friedrich_Karl Friedrich Karl Metz August Albert_von_Sachsen
Extrahierte Ortsnamen: Dermbach Kissingen Aschaffenburg Frankfurt Tauber-bischofsheim Werbach Wien Ni-kolsbnrg Hannover Hessen-Kassel Nassau Frankfurt_a._M. Italien Venetien Berlin Frankreich Weienburg Sedan
Deutschland.
27
4. Das Stufenland der Mosel, Lothringen.
Umgrenzung. Die Lothringische Hochfläche breitet sich zwischen dem
Wasgenwald und der Haardt im Osten, den waldreichen Argonnen im Westen
und den Ardennen im Norden aus. Der nördliche Teil davon gehört zum
Deutschen Reiche.
Tal und Höhen. Das Moseltal, das wichtigste des Landes, ist
tief in die Tafelfläche eingesenkt Metz 170 m), hat ein mildes Klima und
erzeugt Gemüse, Wein und Obst. Es bildet das Seitenstück zum Neckar- und
Maintale.
Auf der Hochfläche ist das Klima rauher und auch der Boden teil-
weise weniger ertragfähig. Hier wird vorwiegend Ackerbau und Pferdezucht
getrieben.
Bevölkerung. Die Bevölkerung Lothringens ist vorwiegend deutsch und zwar
fränkischer Abstammung, doch sitzen nahe der französischen Grenze etwa 170000
Franzosen, in Elsaß Lothringen zusammen etwa 200000. Die Sprachgrenze zieht
von der Quelle der Saar nach Dudenhofen. Lothringen bildet im Verein mit
Elsaß die deutsche Westmark.
Siedelungen. Hier liegt die starke Festung Metz (70000 Einw.) mit
zahlreicher Besatzung; moselabwärts die Festung Diedenhofen. In der Um-
gebung von Metz fanden in den Augusttagen des Jahres 1870 die blutigen
Schlachten bei Courcelles, Vionville und Mars la Tour, Grave-
lotte und St. Privat statt.
Geschichtliches. Seit 1871 ist Elsaß und Lothringen wieder mit dem
Reiche vereinigt, nachdem es 200 Jahre lang unter französischer Herrschaft ge-
standen. Beide Gebiete bilden zusammen das Reichsland Elsaß-Lothringen, d. h.
sie haben keinen eigenen Fürsten, sondern werden durch einen kaiserlichen Statt-
Halter verwaltet.
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel:
das Schwäbisch-Fränkische Stufenland und das Stufen-
land der Mosel nennt man zusammen auch das „Süd-
westdeutsche Landbecken". Dieses ist der gesegnetste Teil
von ganz Deutschland.
Politische Übersicht der süddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Bayern. 76000 qkm, fast 7 Mill. Einw.
Bayern besteht aus 2, der Größe nach sehr verschiedenen Teilen: 1. dem rechts-
rheinischen Bayern zu beiden Seiten der oberen Donau und des Mains und
2. dem linksrheinischen Bayern, der Pfalz, vom Rhein bis zur Saar und Nahe
reichend.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Lothringen Wasgenwald Maintale Lothringens Elsaß_Lothringen Lothringen Westmark Lothringen Elsaß-Lothringen Deutschland Donau Mains Rhein
28 Die Deutschen Landschaften.
wagrechte Hochfläche, die schwäbische mehr eine Mulde. Auf der Lothringischen Hoch-
fläche walten Feld und Wald vor; Mosel- und Saartal sind so tief ein-
gesenkt wie das Neckartal (Metz 170 in), Heilbronn 150 m), haben ein mildes
h! A ^ |l | Ii }|
eoo ^ ^ ^ s 25 ^ _____N ^ *
300
'Luv
'hv
Profil durch Lothringen und die Pfalz von W. nach O.
M. d. Länge 1:750 000. — M. d. Höhe 1:150 000.
Klima und erzeugen Gemüse, Wein und Obst. Lothringen ist^wie Württemberg
ein schönes und fruchtbares Land.
Die Bevölkerung Lothringens ist vorwiegend deutsch und zwar
fränkischer Abstammung; doch sitzen nahe der französischen Grenze etwa 170000 Fran-
zosen, mit denen in Elsaß zusammen etwa 200 000. Tie Sprachgrenze zieht von
der Quelle der Saar nach Diedenhofen. Lothringen bildet im Berein mit Elsas;
die deutsche Westmark zum Schutze des Reiches. („Tie Wacht am Rhein und an der
Mosel.") Hier liegt die starke Festung Metz (60000 Einw.) mit zahlreicher Besatzung;
moselabwärts die Festung Diedenhofen. In der Umgebung von Metz
fanden in den Augusttagen des Jahres 1870 die blutigen Schlachten bei C o u r
celles, Vionville und Mars la Tour, Gravelotte und
S t. P r i v a t statt, die zur Übergabe der Festung und weiterhin zur Wieder-
gewinnung Elsaß-Lothringens führten. — Seit 1871 ist Elsaß-Lothringen nach
ungeheuren Opfern an Gut und Blut wieder mit seinem Mutterlande vereinigt,
nachdem es 200 Jahre lang unter französischer Herrschaft gestanden ist. Beide
Gebiete bilden zusammen das Reichsland Elsaß-Lothringen, d. h. sie haben keinen
eigenen Fürsten, sondern werden durch einen kaiserlichen Statthalter verwaltet.
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel, das Schwä-
bisch-Fränkische Stufenland und das Stufenland der Mosel, nennt
man zusammen auch das „Südwestdeutsche Laudbecteu". Dieses ist
der gesegnetste Teil von ganz Teutschland.
Aufgaben: I.vergleiche Schwarzwald und Wasgenwald miteinander! 2. Welche
Staaten haben an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil? 3. Zeichne den Oberrhein samt
seinen Randgebirgen! 4. Finden sich in unserer Heimat Plateaus oder alte Nrgebirge?
Politische Übersicht der süddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Bayern. 76 000 qkm, 7 Mill. Einw. Bayern besteht
aus 2, der Größe nach sehr verschiedenen Teilen: 1. dem rechtsrheinischen
Bayern zu beiden Seiten der oberen Donau und des Mains und dem linksrheinischen
Bayern, der Pfalz, vom Rhein bis zur Saar und Nahe reichend.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Lissa 20. Juli 1866. Krieg am Main. 141
unnötig zu machen und zum Kampfe gegen die Preußen und zur Verteidigung von Wien gebrauchen zu können. Die österreichische Südarmee nnterdemerzherzog Albrecht hatte gegen den König von Italien bis jetzt glücklich gekämpft; sie hatte die Italiener bei Custozza besiegt (24. Juni) und über den Mincio zurückgetrieben. Als sie jedoch nach dem nördlichen Kriegsschauplätze gebracht worden war, gingen die Italiener wieder zur Offensive über. Dagegen wurde ihre Flotte von der österreichischen unter Tegetthoff bei der vor der dalmatischen Küste gelegenen Insel Lissa geschlagen (20. Juli). Die aus Italien gegen die Preußen herangezogenen österreichischen Truppen vermochten übrigens dem Kriege keine andre Wendung mehr zu geben. Die Preußen waren schon bis nach Ungarn vorgedrungen und hatten eben bei B l u m e n a u unweit Preßburg ein Treffen begonnen (22. Juli), als dasselbe durch die Nachricht von einer 5tägigen Waffenruheabgebrochen ward, welcher am 27. Juli unter Vermittlung Napoleons der Waffenstillstand von Nikolsburg folgte.
Während der Kämpfe in Böhmen war auch am Main gestritten worden. Hier focht die preußische Mainarmee unter Vogel von Falkenstein und später unter Manteuffel, 48 000 Mann stark, gegen etwa 100 000 Mann der süddeutschen Staaten, gegen die Bayern unter dem bejahrten Prinzen Karl von Bayern und gegen das bunt gemischte 8. deutsche Bundeskorps unter dem Prinzen Alexander von Hessen. Die Bayern wurden bei Kissingen geschlagen (10. Juli) und über den Main zurückgeworfen. Dann wandte sich Vogel v.falkensteingegenwesten, besiegtedieösterreichisch-hessendarmstädtische Division unter dem österreichischen General Neipperg bei Aschaffenburg (14. Juli), besetzte Frankfurt (16. Juli) und nahm im Namen des Königs von Preußen Besitz von Frankfurt, Oberheffen und Nassau. Hierauf trieb Manteuffel die süddeutschen Truppen, die südlich vom Main hinter der Tauber standen, in ununterbrochenen Treffen am 24.-26. Juli bis gegen Würzburg zurück. Hier traf ihn die Nachricht von dem Nikolsburger Waffenstillstände, und der Kampf hatte ein Ende.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Lissa Albrecht Albrecht Tegetthoff Lissa Napoleons Karl_von_Bayern Karl Alexander_von_Hessen Alexander Neipperg
Extrahierte Ortsnamen: Main Wien Italien Italien Ungarn Nikolsburg Main Main Aschaffenburg Frankfurt Frankfurt Nassau Main Tauber